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Kulturbeutel: Grass Abschluss

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Dies ist Teil 4 von 4 in der Serie Grass-Special

Irgendwann muss alles mal ein Ende haben, so auch die Beschäftigung mit dem Grass-Werk das ich hier im Blog nun schon ein paar mal behandelt habe (siehe Serien-Artikel). Deshalb habe ich hier noch ein paar gedichtete Reaktionen auf den Text von Günter Grass als einen Abschluss zusammengetragen.

Einfache Kommentare

Der Sache halber will ich, bevor ich die Dichter aus den Weiten des Internets zu Wort kommen lasse, auch noch einige “normale” Kommentare zum Werk von Grass aufführen. In die Kerbe der fehlenden lyrischen Güte, die ich ja auch schon thematisierte, schlägt zum Beispiel Robert Menasse auf news.at. Er findet nämlich: “Der eigentliche Skandal liegt darin, dass fünfzehn deutsche Zeitungen und fünfundzwanzig Blätter der Weltpresse diesen Text publizierten und ihn sofort mit aufgeregten Kommentaren umrankten.”

Sehr umfangreich sind die Kommentare die Hintergrund.de zusammengetragen hat. Zur Grass-Debatte schreiben hier unter anderem Noam Chomsky, Ekkehart Krippendorff, Tariq Ali und Yonatan Shapira. Die Kommentare sind auf jeden Fall interessant und lesenswert. Sie helfen, das Werk richtig einzuordnen.

Es ist etwas anderes, als die Debatte in Deutschland, die im Artikel von Moshe Zuckermann in der taz noch einmal näher beleuchtet wird. Auch der Kommentar von Hatice Akyün im Tagesspiegel befasst sich mit der Debattenkultur und der ritualisierten Vorgehensweise der Medien.

Gedichtete Reaktionen

Das erste Gedicht habe ich ja bereits kürzlich erwähnt: Es ist das Meta-Gedicht “Ein Dank dem Dichter” auf TheIntelligence von Konrad Hausner. Im Zentrum steht das Gedankenmachen, zu dem der Dichter anregt und für dass ihm ein Dank gebührt.Es bemüht sich um Reim, Metrik dagegen ist nur nebensächlich. Auch um Reim bemüht sich Peter Glaser im Blog “Glaserei”, der zur Stuttgarter Zeitung gehört. In dem “Der Blechrommel” betitelten Gedicht hangelt sich der Autor von Wortspiel zu Wortspiel, nicht ohne den ein oder anderen geglückten Treffer verbuchen zu können. Manchmal aber schießt er über das Ziel für mein Empfinden etwas hinaus.

Oliver Fueglister (@ofueglister) hat am Tag 69 seiner 366 Tage mit Gedicht — um die ich ihn irgendwie beneide — sich dem Grass-Thema ebenfalls gewidmet. Er fragt dabei insbesondere nach dem Offensichtlichen und den Fakten und deren Verhältnis zur Wahrheit und Lüge.

Bei Helmut Maiers Werk “Was getan werden muss” bin ich mir nicht sicher, ob es auf das Grass-Gedicht reagiert, denn eigentlich ist es Antwort auf ein anderes Werk. Dennoch erscheint es mir in enger inhaltlicher Verbindung und unter dem Einfluss der Debatte um Grass entstanden zu sein. Und schon der Titel lehnt sich ja stark an Grass an.

Ebenso lehnt sich auch der Titel von Wolfgang Schulzes (@ottogust) Gedicht daran an. “Was (auch) gesagt werden muss” heißt das ganze dann und setzt auf “leise Töne”. Ich glaube aber, auch “Das Urteil der Täter” hat irgendwie mit der Grass-Debatte zu tun, sicher bin ich aber nicht.

Auch Slov an Gali hat sich zwei etwas zum Thema beigetragen: “Grasso, fass” ist in einem sehr ironischen Ton gehalten, der den Reim zum Spaß zu gebrauchen weiß — ohne aber dem Ernst der Sache nicht trotzdem noch gerecht zu werden. “Was nicht gesagt werden darf” dagegen wendet sich dem “grassierenden” “anti-grass” zu.

Ebenfalls zweimal befasst sich auch Paul Spinger in “Mit fröhlicher Tinte” und “Noch einmal zu dem grassen Gedicht” mit Grass. Eher süffisant und polemisch…

Sicher gibt es noch mehr Beispiele gedichteter Reaktionen auf das Grass-Werk. Ich aber möchte es hiermit bewenden lassen.


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